Undine Lux – oder: eine unvollendete Liebesgeschichte
Undine Lux begegnete mir zum ersten Mal als alle im tiefsten Helene-Fischer-Wahn waren. Seinerzeit war sie eine respektable Doppelgängerin, die stimmlich dem Original ziemlich nahe kam.
Was mich als hochgewachsenen Mann beeindruckte, war -neben ihrem strahlenden Lächeln- ihre große Statur. Die fesche Schlagernixe ist eine wahrgewordene Traumbarbie, die aus dem Spielzeugland ins Leben entlassen wurde, um allen den Kopf zu verdrehen. Und ihre Opfer sind zahlreich und liegen ihr zu Füßen – einschließlich mir.
Die perfekte Verführung ihrerseits begann mit einem Blick, der mich während eines ihrer Konzerte zwar nur kurz streifte, aber sofort in mein Herz drang. In ihren dunklen Augen liegen quälender Schmerz und zarte Empfindsamkeit, aber auch selbstlose Güte und grenzenlose Liebe. So gefangen genommen, kaufte ich mir sofort ihre Lieder und stürzte mich Hals über Kopf in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Als “Meine Fantasie” erklang, packte es mich. Ich bildete mir ein, dass sie exakt das besingt, was sie mir zuvor während ihres Konzertes “angetan” hatte – und es war um mich geschehen.
Leider erwähnt Undine in einem anderen Titel auch ihr “Herz aus Eis” (welches übrigens, laut Statistik meines Players, mein ganz persönliches Lieblingslied ist). Als großer Junge, dem etliche Male das Herz gebrochen wurde und der sicherlich auch nicht ganz unschuldig an einem ähnlichen Schicksal einer Dame ist, verstand ich sofort, dass ihre Seele tiefgründig gelitten hat. Das schrie geradezu nach dem Therapeuten und Heiler in mir. Was konnte ich ihr also Gutes tun? Nichts lag näher, als sie einfach mal für unsere Schlagershow zu buchen. Und vielleicht habe ich das ganze Schlagerding auch nur so vehement verfolgt, um Undine möglichst oft nahe sein zu können. Wer weiß.
Es folgten viele schöne Momente mit der sanften Sängerin und ihrem markanten Manager. Ich persönlich warf mich ihr bei jeder Gelegenheit zu Füßen und opferte der grandiosen Göttin unzählige Rosen und Unmengen meines männlichen Stolzes. Aber ich wurde auch belohnt. Ich durfte meinem Schwarm nahe sein. Und sie ließ es mit stoischer Professionalität zu. Wer meine Avancen derart gekonnt warmherzig entgegennehmen und zeitgleich entwaffnend abzuweisen vermag, dem ist Großes vorherbestimmt, da bin ich mir ganz sicher.
Tatsache ist, dass sie eine wundervolle Pirschheidi ist. Wer Undine begegnet, fühlt sich in einen Hauch pinkes Glitter gehüllt und will dieser sanften Wolke nie wieder entfliehen. Und wenn die schöne Brandenburger Pflanze von Zeit zu Zeit in ihren typischen Dialekt verfällt, bin ich alter Berliner hin und weg und man kann sie förmlich sehen – die vielen tiefroten Herzchen die meinen frisch gepflügten Kopf umflattern.