Tittenprüfung – eine Gesellschaftskritik

Dass es sich bei Maurice Haase um einen philosophischen und empathischen jungen Zeitgenossen handelt, möchte ich anhand seiner Tondichtung “Tittenprüfung” belegen:

Zugegebenermaßen scheint das Sujet recht schlüpfrig, ja fast schon obszön zu sein. Wenn man jedoch präzise hinschaut, erkennt man die exzellente Lyrik und gesellschaftskritische Profundität, die sich hinter diesem brillanten Elaborat zeitgenössischer Musikevolution verbirgt.

Die Handlung beginnt in einer populären Schnellrestaurantkette, weil der Protagonist Hunger verspürt. Er begehrt “ein zwei Burger”. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass es sich bei der Eins und der Zwei um die ersten Zahlen der Fibonnacci-Zahlenfolge handelt. Die Summe der ersten beiden Einsen ergibt die dritte Zahl in Folge: die Zwei. Damit betont er die substanzielle Relevanz seiner nun folgenden Aspekte. Nachdem er die Bestellung getätigt hat, “schiebt er sich die Dinger rein” und betont damit die kritische Grundhaltung zur gesellschaftlich verankerten primitiven Präferenz zum zügigen Verzehr von Nahrungsmitteln aus Massentierhaltung und umweltschädigender Pflanzenzucht.

Anschließend richtet er das Augenmerk auf die völlig unterbezahlten Mindestlohnarbeitskräfte und derer ruinöser Ideologie. Wenn er betont, dass von der Betriebsangehörigen die “Tüten gepresst” sind, dann ist dies vor allem als Metapher für den Arbeitsdruck und die psychologische Bürde der Angestellten im Allgemeinen zu sehen.

Nach dem fragwürdigen “Genuss” des Schnellgerichtes untersucht er das signifikante Joch der Restaurantfachkräfte genauer. Oberflächlich gesehen, wird er rigoros nötigend, doch bei genauerer Betrachtung analysiert er den Leidensdruck der meist weiblichen Angestellten, der vom Management vehement ausgenutzt wird. Diese fragile Situation ist desolat und die Betroffenen reagieren meist reserviert und verschämt, wenn man sie damit konfrontiert. Maurice Haase jedoch sieht es als seine Pflicht “genauer hinzuschauen” zu apperzipieren und das Thema nicht unter den Teppich zu kehren, was er im Refrain des Liedes deutlich herausarbeitet.

Szenenwechsel: im zweiten Teil des Stückes beschäftigt sich Haase mit der insuffizienten Situation an den deutschen Gerichten. Die Gestalt der Gerichtsbarkeit stellt er in Form einer griesgrämigen Richterin dar, “unter derer Robe” (hinter den Kullissen des Justizsystems) es ungelöste und mannigfaltige Zerwürfnisse gibt. Auch das wird offiziell natürlich meistens bestritten. Doch der Sänger spürt die Verantwortung, auch in diesem Fall nicht wegzuschauen. Gewissenhaft schaut er Justizia auf die … Finger und öffnet uns allen die Augen für die verheerenden Zustände, die Disharmonie und die Antagonsimen, die an den deutschen Gerichten vorherrschen.

Sein Apell expressis verbis an den Rest der Gesellschaft ist invariabel: schaut hin. Schaut Tag und Nacht hin und öffnet eure Augen für die Ungerechtigkeit und Intoleranz, die in unserem Lande immer weiter Fuß fassen.

Und wer den genialen Schöpfer dieses Werkes persönlich kennenlernen möchte, trifft ihn bei unserem Après Ski Special der Pirschheidi in der Villa Feodora am 25.1. diesen Jahres. Tickets gibt es unter:

https://www.pirschheidi.com/tickets